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Trivandrum, Kerala 2007-06-29 13. - 14. Dezember 2006
Die Stadt Trivandrum, im südlichen Zipfel Indiens gelegen, stand nicht auf unserem ursprünglichen Programm. Als Vassulas Reiseroute im Dezember 2006 von den WLIG-Organisatoren Indiens vorbereitet wurde, war Vassula gebeten worden, die Stadt Mangalore im Norden Keralas zu besuchen. Doch unser Herr hatte andere Pläne, und Er bewirkte, dass Vassula nicht in der Lage war, diese Einladung anzunehmen. Jesus hat oft zu Vassula gesagt, dass Er ihr geistlicher Berater ist; dies ist ein Vorfall, der die Art und Weise zeigt, wie der Herr Vassula leitet, und dass Er sie führt, wie Er es wünscht. Jeder, der unserem Gott sein ganzes Herz und seinen ganzen Willen geschenkt hat, erfährt, dass der Herr seine Seele so führen wird wie Er es bei Vassula tut; Er wird alles in seinem Leben bestimmen und es so fügen, wie Er es für das Beste hält: nicht nur für die Erneuerung Seiner Kirche, sondern auch für die Erneuerung unserer Seelen.
Als wir in Kottayam in Kerala ankamen, informierten Prof. John und die anderen WLIG-Organisatoren dieser Region Vassula darüber, dass ein Erzbischof in Trivandrum den brennenden Wunsch hatte, die vier Stunden von Trivandrum hierher zu fahren, um an Vassulas Treffen in Pala teilzunehmen. Prof. John sagte uns, dass er ihm 7 Bände der WLIG-Botschaften in Malayalam, der Sprache Keralas, geschenkt habe, und dass er sie alle gelesen habe; er habe Freude gehabt über den Inhalt, der Jesus als wahrhaft auferstandenen Christus darstellt. Doch der Erzbischof war unglücklicherweise krank geworden und musste für einige Tage ins Krankenhaus. Angesichts seines Zustands kam es nicht in Frage, dass er mit dieser schwächlichen Gesundheit eine weite Reise unternehmen könnte. Das erkannten wir jedoch später als von der Vorsehung zugelassen und von Gott geführt.
Bei der Ankunft in unserem Hotel rief Prof. John den Erzbischof an und sprach mit ihm, dann reichte er den Hörer an Vassula weiter. Sie hörte und verstand das Bedauern in der Stimme des Erzbischofs und spürte, wie sehr er sich danach sehnte, ihr zu begegnen.
Prof. John fragte Vassula, ob sie bereit wäre, nach Trivandrum zu fahren und den Erzbischof im Krankenhaus zu besuchen; das bedeutete natürlich, dass das ganze Programm geändert würde und neue Flugtickets für den Flug von Trivandrum nach Mumbai nötig wären. Zu meiner großen Überraschung stimmte Vassula ohne zu zögern zu, die vierstündige Zugfahrt und all die Veränderungen auf sich zu nehmen, so lange es kein Hindernis für ihre Rückreise nach Mumbai und die Weiterreise auf die Philippinen, wie es geplant war, wäre. Prof. John und seine WLIG-Mitarbeiter handelten rasch und konnten die notwendigen Änderungen veranlassen.
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Vassula spricht im Assisi Renewal Center, Pala
Nach Vassulas Programm der Presseinterviews in Kottayam und ihrem großen Treffen in Pala am folgenden Tag, bei dem sie vor 4000 Menschen sprach, fuhren wir weiter zum Pastoral Orientation Centre in Kochi. Als sie dort ankam, hatte Vassula die Möglichkeit, 36 Bischöfe zu treffen, die dem Katholischen Bischofs-Rat von Kerala (KCBC) angehörten, und über das Thema der Einheit zu sprechen. Der KCBC ist eine feste Vereinigung der katholischen Bischöfe von Kerala und eine Vereinigung der drei Riten Keralas: des lateinischen (römisch-katholischen, Anm. d. Übers.), des syro-malabarischen und des syromalankarischen. Die Ursprünge der orientalischen Riten reichen bis zu der Lehre des heiligen Thomas, eines der zwölf Apostel Jesu, zurück, und daher nennt man sie häufig "St.-Thomas-Christen."
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Im Zug nach Trivandrum, ganz unbeschwert, ungeachtet der künftigen Ereignisse
Unser Zug fuhr um 17.30 Uhr von Kochi ab und kam 4 Stunden später in Trivandrum an. Zu unserer großen Überraschung wurden wir auf dem Bahnsteig von Kochi von einer, wie es aussah, ganzen Kongregation von Priestern begrüßt. Sie waren alle in ihre traditionellen weißen Kaftane gekleidet und hielten eine weiße Banderole mit Vassulas Bild und den Worten hoch: "Herzlich willkommen, Frau Vassula Rydén, die weltbekannte Mystikerin!" Ganz vorne stand ihr Bischof mit einem schönen Blumenstrauß im Arm; er begrüßte Vassula würdevoll und mit großer Ehrerbietung und drückte seine Freude darüber aus, dass sie in ihre Stadt, die Hauptstadt Keralas, gekommen war.
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In der Erzbischöflichen Residenz, mit den Geistlichen und der Willkommens-Banderole
Wir waren eingeladen, in der Erzbischöflichen Residenz, dem Hauptsitz der syro-malankarischen Kirche, zu wohnen. Erst dort erfuhren wir die Identität des bettlägerigen Erzbischofs, zu dessen Besuch wir so weit gereist waren und der so begierig darauf war, die Trägerin der Botschaften kennen zu lernen. Wir waren überwältigt, als wir erfuhren, dass er niemand anders war als das Haupt der syro-malankarischen Kirche selbst, Seine Seligkeit, Katholikos Cyril Basil Mar Baselios, der leitende Erzbischof der malankarisch-katholischen Kirche. Diese Kirche besteht aus Katholiken, die nach dem Ritus von Antiochia zelebrieren und seit 1930 mit Rom vereint sind.
| In der Kathedrale von Trivandrum
Christus hatte noch andere Überraschungen für Vassula bereit. Während des Abendessens, das von der Gemeinschaft veranstaltet wurde, legte Father C.C. John, der Direktor für die Laien der Erzdiözese Trivandrum, Vassula ein Programm vor, das erst an diesem Tag aufgesetzt worden war. Sie wurde gebeten, vor den Gläubigen, welche die Frühmesse besuchten, den Priestern und Seminaristen und auch vor allen Ordensschwestern und Novizinnen eine Ansprache zu halten. Wir erfuhren auch noch mehr gute Nachrichten: Seine Seligkeit fühlte sich plötzlich viel besser und durfte das Krankenhaus verlassen, was ihm die Gelegenheit bot, endlich Vassula in seinen eigenen Räumen zu empfangen und persönlich mit ihr zu sprechen.
Ein Generalstreik war angekündigt worden, einige Tage bevor Vassula in der Kathedrale von Trivandrum sprechen sollte. Deshalb war ihr Publikum auf nur ein paar Pfarreiangehörige begrenzt, die kommen konnten; die Mehrzahl der Zuhörer, die die Kathedrale füllten, bestand aus Diözesanpriestern und Seminaristen sowie den Ordensfrauen und Novizinnen verschiedener religiöser Orden. Niemand in der Kirche hatte je von der Botschaft gehört, die Gott uns durch sie schenkt.
| Die Göttliche Liturgie im Ritus von Antiochia
Wir wurden an der Tür der schönen Kathedrale von Trivandrum von verschiedenen Priestern empfangen und in Prozession zur Vorderseite geleitet. Die Göttliche Liturgie im antiochischen Ritus war schön, und wir fühlten, dass der Heilige Geist stets gegenwärtig war. Danach stellte Father C.C. John Vassula mit Hilfe einer langen Einleitung von Prof. John vor.
| Die Geistlichen hören Vassula gebannt zu
Vassula redete vor den Menschen eine halbe Stunde lang und sprach über ihre vertraulichen Erfahrungen mit Gott Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist; sie betonte, dass Christus wünscht, dass jeder eine vertraute und persönliche Erfahrung mit Gott in seinem Alltagsleben macht. Weiter erklärte sie, dass Gebete aus dem Herzen mehr denn je für die Bekehrung der Welt notwendig sind, da Gebete die Mittel sind, um Gott zu erreichen; dass ihr Leben wie ein unaufhörliches Gebet werden sollte; sie erläuterte ihnen das immerwährende Gebet, das Jesus ihr zu Beginn ihres Rufes gelehrt hatte. Dann sprach sie über die Kraft des Heiligen Geistes in unserem geistlichen Leben: dass wir nur durch eine wahrhaftige Reue mit Tränen der Zerknirschung dann fähig sein würden, uns von Sünde, Schuld und Ungerechtigkeit, und von allem, was nicht heilig war, zu entleeren und so dem Heiligen Geist Raum zu geben, in uns einzudringen. Sie machte ihnen verständlich, dass wir nur durch die Reue, dadurch, dass wir unserem eigenen Willen absterben und uns ganz Gott hingeben, fähig sind, den Willen Gottes für uns zu erkennen.
Vassulas Ansprache wurde mit Einfachheit gehalten und offenbarte allen, wie man ein wahres Leben in Gott lebt. Es schien, dass jeder mehr erfahren wollte, doch die Zeit ließ das nicht zu. Prof. John hatte 50 Bücher in Malayalam mitgebracht, die nach Vassulas Vortrag verteilt wurden.
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Seine Seligkeit, Moran Cyril Mar Baselios, Katholikos und leitender Erzbischof
Wir kehrten zurück zur Erzbischöflichen Residenz zu einem raschen Frühstück; danach wurden wir zum Büro Seiner Seligkeit geführt. Der Empfang war sehr freundlich, wobei der Erzbischof Vassula gegenüber seine Freude ausdrückte und verriet, dass er alle Botschaften bis zu Band 7 gelesen hatte. Vassula schenkte ihm daraufhin das neu veröffentlichte Buch mit allen Botschaften in einem Band, die Cambridge-Ausgabe. Er vertraute ihr an, dass die Inder mystische Menschen sind, die mit Leichtigkeit fähig sind, eine Beziehung zu der mystischen Sprache der Botschaften vom Wahren Leben in Gott zu bekommen. Als Vassula erklärte, dass Menschen durch die Botschaften Jesus in ihrem Alltagsleben entdecken, dass sie zu einer persönlichen Erfahrung mit Gott finden und Gottes Vertrautheit erleben, fügte Seine Seligkeit hinzu: "Die Inder möchten die Person Gottes kennen lernen und über sie sprechen, sie sind interessiert an der Fleischwerdung Gottes in Jesus Christus, der Tatsache, dass Gott dem Menschen in Jesus Christus begegnet. Die abstrakten Spekulationen darüber, wer Gott ist, sind unzureichend. Wir wollen die Hindus davon überzeugen, dass Christus die Person ist, in der wir Gott begegnen." Dann vertraute Vassula ihm an, dass viele Menschen in Europa nicht mehr an irgendetwas glauben, weil sie Gott intellektualisiert haben. Seine Seligkeit antwortete darauf: "Wir bestehen einfach auf der ursprünglichen Theologie, der Vorstellung, dass Gott selbst zum Menschen spricht." Das entspricht genau dem, was Jesus Vassula und uns alle gelehrt hat, als Er sagte: "Die wahre Theologie ist die Betrachtung (Kontemplation) von Mir, deinen Gott…" (7. August 2002)
| Vassula spricht zu Seiner Seligkeit über ihre Mission
| Ein fröhlicher Austausch von Geschenken
Früh an jenem Morgen hatte Vassula Jesus gebeten, ihr eine Botschaft zu geben, und sie öffnete das Buch, das sie später am Tag Seiner Seligkeit schenken wollte; sie schlug eine Botschaft über die Einheit auf. Sie markierte die Seite für Seine Seligkeit, damit er es lesen sollte, doch sie hatte wenig Ahnung davon, dass Erzbischof Mar Baselios ein Verfechter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs war. Als ehemaliger Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz Indiens wurde Seine Seligkeit 1996 zum Vorsitzenden des Katholischen Bischofs-Rates von Kerala gewählt und diente als Berater und Referent für viele Ämter und theologische Ausschüsse in der Katholischen Bischofskonferenz Indiens und in der Weltkirche. Der geachtete Erzbischof war ein großer Gelehrter der indischen Kultur und war stolz auf sein indisches Erbe. Er wirkte für die Einheit sowohl der christlichen Konfessionen Indiens als auch für die Einheit zwischen den verschiedenen indischen Religionen.
| Eine Erinnerung an diesen gesegneten Tag
Einen Monat nach unserem Besuch erhielten wir die Nachricht vom Tod des leidenden Bischofs; der Herr nahm ihn am 18. Januar letzten Jahres zu sich, zu Beginn der Woche für die Einheit und an einem ganz besonderen Tag für Das wahre Leben in Gott.
Es war eine große Ehre, in Kerala zu sein, um seine Bischöfe und Seine Seligkeit mit seinem Volk kennen zu lernen, die das Werk Gottes willkommen hießen und sich darüber freuten. Unser Herr hatte all das geplant, fügte Gaben zu den Segnungen vom Wahren Leben in Gott hinzu und brachte Sein Werk mit rasanter Geschwindigkeit voran.
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